Donnerstag, 11. Dezember 2014

Vorratsschädlinge


Vorratsschädlinge stammen häufig aus warmen Regionen der Erde und sind heute als Kulturfolger weltweit vertreten.  In Lebensmittellagern und Großküchen können sie zu ernsthaften Problem führen,  das Auftreten in privaten Haushalten ist meist in den Griff zu bekommen. Da man viele dieser Schädlinge durch den Kauf kontaminierter Produkte ins Haus holt, ist ihr Auftreten nicht primär Folge mangelnder Hygiene. Nahrungsvorräte sollte man grundsätzlich in geschlossenen Gefäßen aufbewahren, bei handelsüblicher Verpackung ist eine Ausbreitung der Schädlinge leicht möglich. Bei Befall eines Produktes ist dieses zu vernichten oder zumindest für einige Tage tiefzufrieren. Das Aufstellen spezifisch wirkender Hormonfallen unterbindet die Vermehrung flüchtiger Individuen. Vor dem  Einsatz von Giften in der Nähe von Lebensmitteln ist abzuraten. Problematisch hingegen ist ein Befall mit Küchenschaben, der meist die Hilfe eines „Kammerjägers“ erfordert.
                                                                                                                                                 posted by Rudolf Hofer

Amerikanische Schabe - Foto: focusnatura
Alle Arten von Küchenschaben stammen aus wärmeren Regionen und sind als typische Kulturfolger heute weltweit zu finden. Die nachtaktiven Schaben fressen nicht nur Küchenabfälle, sondern in der Not auch Textilien und Papier. Durch die Abgabe von Kot und Duftstoffen werden Lebensmittel unbrauchbar. Schaben übertragen pathogene Keime und Parasiten und können auch Allergien, Ekzeme und Asthma auslösen. Tagsüber sind Schaben in Spalten versteckt, daher ist die Bekämpfung nur über Fraßgifte (Vorsicht!) möglich.







Foto: focusnatura
„Hausameisen“
Auf der Suche nach Nahrung dringen Ameisen, wie z. B. die Schwarze Wegameise (Lasius niger), gelegentlich in Häuser ein.  Das Entfernen  der Nahrungsquelle und das Streuen von Zimt auf die Ameisenstraße schafft oft Abhilfe. Staubzucker mit Natron oder Borax ist ein wirkungsvolles Mittel, die Ameisen zu dezimieren. Schwierig ist die Bekämpfung, wenn sich ein Staat der Braunen Wegameisen (Lasius brunneus, im Bild) im Haus selbst eingenistet hat. Sie kann in verbautem Holz Schäden anrichten. Eine erfolgreiche Bekämpfung muss auf den Tod der versteckt lebenden Königin abzielen, wobei eine professionelle Hilfe anzuraten ist.




Foto: focusnatura


Der 3 mm große Brotkäfer, ein Vertreter der Nagekäfer ernährt sich von Backwaren und getrocknetem Pflanzen- und Tiermaterial. Neben der Vernichtung des befallenen Gutes wird man diese Schädlinge mit Hilfe von Klebefallen mit Sexuallockstoffen los.






Foto: focusnatura
Trotz seiner geringen Größe (3-4 mm) ist der Kornkäfer an seinem langen Rüssel leicht zu identifizieren. Bei starkem Befall des Lagergutes kann es durch die vom Käfer verursachte Erhöhung von Temperatur und Feuchtigkeit zu einem sekundären Befall mit Schimmel und Milben kommen. Da die komplette Entwicklung des Kornkäfers innerhalb des Getreidekornes abläuft, ist die Bekämpfung in Lagerhäusern schwierig, im normalen Haushalt genügt die Vernichtung des befallenen Gutes.







Foto: focusnatura
Mehlwürmer“, die Larven der Mehlkäfers werden in Massen als Futter für Vögel und Reptilien gezüchtet. Als Schädlinge treten sie in Getreidespeichern, Mühlen und Viehmastbetrieben auf, gelangen aber selten mit kontaminierten Produkten in Privathaushalte. Wie viele Vorratsschädlinge deckt auch der Mehlwurm seinen Wasserbedarf ausschließlich aus dem Oxidationswasser, das bei der „Verbrennung“ der Nahrung frei wird.








Foto: wikipedia
Foto: wikipedia

Speckkäfer (7-9 mm) ernähren sich von tierischen und pflanzlichen Materialien, aber auch von Wolle und Textilien. Die Larven (Bild rechts) sind an den borstigen Haarbüscheln zu erkennen.






Foto: wikipedia


Dörrobstmotten sind relativ häufig in Haushalten zu finden.  Neben Dörrobst befallen sie fast alle pflanzlichen Produkte, meist schleppt man sie mit kontaminierten Produkten ein. Oft bemerkt man sie erst, wenn die Larven ihre Nahrungsquelle verlassen und auf der Suche nach einem Verpuppungsplatz an Wohnungswänden sichtbar werden. Die Motten sind größer (10 mm) und dunkler als Kleidermotten.



Foto: wikipedia

Im ländlichen Raum verursachen die zahlreichen Stubenfliegen ein hygienisches Problem, weil sie nicht nur auf menschlicher Nahrung sitzen und fressen (sie können nur flüssige Nahrung aufnehmen), sondern auch auf Kot, Kadavern und Schweiß. Dadurch entsteht die Gefahr der Übertragung gefährlicher Infektionskrankheiten. Durch Fliegengitter, Leimstreifen, Fliegenklatschen und Abdecken von Nahrungsmitteln kann Vorsorge getroffen werden.