Mittwoch, 6. August 2014

Brennnesseln


Die mehrjährige Große Brennnessel und die einjährige Kleine Brennnessel wuchern auf stickstoffreichen Böden. Geschützt durch zahlreiche Brennhaare auf Blättern und Stängeln breiten sie sich meist ungehindert aus. Weibliche und männliche Blüten sind getrennt, entweder auf einer (Kleine Brennnessel)  oder auf zwei verschiedenen Pflanzen (Große Brennnessel). Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.
                                                                                                                  posted by Rudolf Hofer



Die Große Brennnessel (Urtica dioica) wird bis 1,5 m hoch und bildet durch Ausläufer große Bestände. Die länglich herzförmigen Blätter mit gesägten Rändern laufen spitz aus und sind 6 -15 cm lang.




Bild: wikipedia



Die Kleine Brennnessel (Urtica urens) wird nur 20-50 cm hoch, die eiförmigen Blätter sind kürzer als 5 cm und die Ränder tief gesägt.



Die Brennhaare bestehen aus einer breiten Basis und einer langen Kanüle, deren Wand im oberen Teil durch Einlagerung von Kieselsäure spröde ist. Die Spitze bildet ein kleines Köpfchen, das schon bei leichter Berührung abbricht, sodass die Kanüle in die Haut des Opfers eindringt und einen Cocktail aus Ameisensäure, Histamin, Acetylcholin und anderen Substanzen injiziert, der anhaltend brennende Schmerzen und Entzündungen hervorruft.






Brennnesseln sind wichtige Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen. Über 20 Arten entwickeln sich auf der Großen Brennnessel, u.a. das Tagpfauenauge und der Kleine Fuchs. Durch Bevorzugung unterschiedlicher Standorte und dem meist häufigen Vorkommen von Brennnesseln besteht kaum Konkurrenz zwischen den Arten. Die Raupen verstehen es, an den Blättern zu nagen, ohne dass die Brennhaare brechen.




Kleiner Fuchs
(Aglais urticae)












Tagpfauenauge
(Inachis io)





Besonders groß und zahlreich sind die Brennhaare der im Mittelmeerraum verbreiteten Pillen-Brennnessel (Urtica pilulifera), vor allem an den kugeligen weiblichen Blüten. Entsprechend stark fällt auch der Schmerz aus, wenn man die Pillen-Brennnessel berührt. 










 Brennnessel als Nutzpflanze
  
Als Gemüse, Salat und Suppe, in Kräuterbutter und Kräutersaucen

Abgekocht gegen Pflanzenschädlinge und als Jauche zur Düngung

In der Naturmedizin gegen Arthritis, Harnwegsinfekte, Darmerkrankungen, Bluthochdruck, Prostatabeschwerden usw.

Bis ins 18.Jh. als  Faserpflanze (Große Brennnessel)

siehe auch http://www.zentrum-der-gesundheit.de/brennnessel.html

Alle Bilder focusnatura.at, außer Kleine Brennnessel