Samstag, 3. März 2012

Chytridiomykose


Ein weltweit verschleppter Pilz gefährdet auch unsere Amphibienbestände


Foto: wikipedia
Der Pilz ist heute durch den Amphibienhandel global verbreitet, der Ursprung dürfte im südlichen Afrika gelegen sein. Vor allem in wärmeren Ländern werden massive Amphibiensterben mit dem Chytridpilz in Verbindung gebracht. Man vermutet, dass lokale Populationen und vielleicht sogar Arten dadurch ausgerottet worden sind. Einzelne Arten reagieren unterschiedlich empfindlich auf den Pilz und wie bei allen Parasiten sind die Folgen des Befalls von der Abwehrkraft des Wirtes, belastenden Umwelteinflüssen und Stress abhängig.                                                                 
posted by Rudolf Hofer







Der Chytridpilz ist mittlerweilen auch in Tirol nachgewiesen worden. Neben dem Menschen sind auch Wasservögel an der Verbreitung des Pilzes beteiligt. Amphibiensterben sind oft nicht augenfällig, vor allem wenn die jüngsten Stadien befallen sind. Durch ihre Kleinheit fällt ihr Tod nicht auf, auch wenn Massen davon betroffen sind.

Um ein weiteres Ausbreiten des Pilzes möglichst zu verhindern sind folgende Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, die auch von Gartenteichbesitzern berücksichtigt werden sollten: 
  1. Amphibien, andere Wassertiere, Wasserpflanzen und Wasser dürfen nicht von einem Amphibiengewässer in ein anderes versetzt werden. 
  2. Dies gilt auch für gekaufte Wasserpflanzen. Eine vorhergehende Desinfektion mit VIRKON ist möglich (die meisten Wasserpflanzen halten diese Behandlung aus). siehe: http://www.fs.usda.gov/Internet/FSE_DOCUMENTS/fsbdev3_015234.pdf
  1. Besondere Vorsichtsmaßnahmen gelten für Personen die an Amphibiengewässern arbeiten (siehe untenstehende Literaturhinweise).

Der Chytridpilz kann abgetötet werden mit
            gängigen Desinfektionsmitteln (besonders effektiv ist VIRKON),
            mit heißem Wasser oder
            durch vollständiges Austrocknen

Weiterführende Literatur: