Mittwoch, 23. November 2011

Jahresbericht 2011


Der von Stadt Innsbruck, dem Land Tirol und der EU erbaute Teich hat sich im zweiten Jahr seines Bestehens als Attraktion für naturinteressierte Menschen in Hötting-West etabliert. Von März bis Juni waren Kröten, Kaulquappen und Ringelnattern zu beobachten, im Sommer und Herbst beeindruckten die Flugkünste der Libellen. Die Schautafel bot in der warmen Jahreszeit monatlich neue Informationen über Tiere und Pflanzen der Umgebung. Zusätzlich wurden drei Exkursionen, ein Vortrag und eine Live-Präsentation angeboten und eine Reinigungsaktion des oberen Lohbachs durchgeführt. Eine im Frühjahr erschienene Broschüre über die Tierwelt am Teich liegt im Kolpinghaus und Wohnheim Lohbach in Hötting-West Hötting-Westzur freien Entnahme auf.  

posted by Rudolf Hofer


Probleme bereitet nach wie vor das durch den nährstoffreichen Bodengrund bedingte Algenwachstum. Wöchentlich mussten im Frühjahr und Sommer die Algen abgefischt werden, da sonst der Teich unter den verfilzten Algenmatten erstickt wäre.

Die Ausweitungen des Lohbach bieten den spät
wandernden Erdkröten Laichmöglichkeiten
Auch heuer wurden im März und April die Erdkröten entlang der Amphibienzäune aufgesammelt, weil sie ihrem Instinkt folgend in ihrem Geburtsgewässer bei der Uni ablaichen wollen, was für viele den Tod auf der stark frequentierten Westspange bedeutet hätte. Erst die nächste Generation wird freiwillig zum Lohbachteich zurückkehren. Da die meisten der transferierten Kröten nicht am Teich bleiben wollten, mussten sie kurzfristig mit Hilfe von Amphibienzäunen „eingesperrt“ werden, bis sie ihre Eischnüre abgelegt hatten. Diese Maßnahme führte zu einer deutlichen Steigerung der Reproduktion. Die im Zuge der Deponiearbeiten durchgeführten Ausweitungen des Lohbaches ermöglichten den erst im Mai anwandernden Erdkröten das Ablaichen mit Aussicht auf eine erfolgreiche Entwicklung.



Wesentlich unkomplizierter verhält sich die derzeit noch kleine Population der Grasfrösche. Zunehmend entdecken sie den Teich als Laichplatz und deren Kaulquappen haben hier unvergleichlich bessere Überlebenschancen als vorher.

Ein „Problemkind“ sind die Wechselkröten, die vor allem durch die über Jahre andauernde Deponietätigkeit beim Harterhof massiv dezimiert worden sind. Sie laichen in den mit Wasser gefüllten Ackerfurchen (und sind daher sowohl vom Wetter als auch von den landwirtschaftlichen Aktivitäten abhängig), ihr Rückzugs- und Überwinterungsgebiet waren die sonnigen Hänge. Die Bemühungen, das lokale Aussterben dieser Art zu verhindern, wird nächstes Jahr von Herrn Norz, Schotthof Thaur, durch Rücksichtnahme bei der Bewirtschaftung unterstützt.

Zusätzlicher Laichplatz auf der Wiese vom Kranebitterhof

Folienteiche für Grasfrösche, Erd- und Wechselkröten
(Sachspende von Flossmann-Teiche, Völs)









Insgesamt verlief das heurige Jahr zufriedenstellend. Die Unterstützung durch die Mitarbeiter des Amtes für Grünanlagen der Stadt Innsbruck, der Naturschutzabteilung der Tiroler Landesregierung, der Fa. Flossmann (Völs) und des Kranebitterhofes war wesentlicher Teil der erfolgreichen Arbeit.

                                                           Die Initiative Dein NachbarLohbach